Das Wesen des
Do Khyi wird oft umschrieben, wie ?hat seinen eigenen Kopf?,
?Starrsinnigkeit? oder ?Stur wie ein Esel? oder noch unbestimmter: ?Ist
nicht geeignet zu irgendetwas abgerichtet zu werden?. Es entsteht so der
Eindruck, als ob dieser Hund keinen Erziehungsbem?ungen zug?glich w?e.
Noch schlimmer, mancher nicht erzogene Do Khyi wird damit entschuldigt, dass
diese Hunde eben v?lig unerziehbar seien.
Im
Zusammenleben mit dem Menschen als Rudelgenossen sollte aber nur einer das
Verhalten bestimmen und das ist der Mensch, dieses gilt insbesondere auch
beim Do Khyi, er ist wie jeder andere Hund ein Mitglied aus der Familie ?Canis
familaris?. Sicher mit Hirtenhund-, noch treffender aber mit Eigenschaften
aus der ?Urhundfamilie? beschrieben und das l?st die Sache f? den einen
oder anderen so schwierig erscheinen.
Kenntnisse
?er das Wesen und Verhalten von Wildcaniden oder Urhundtypen vereinfachen
den Weg der richtigen Verst?digung und sollten zum Grundwissen eines Do
Khyi-Halters geh?en, ausgezeichnete Literatur hier?er ist in jeder gut
sortierten Buchhandlung zu finden.
Wie bei jedem
anderen Hund, erwartet ein Do Khyi Welpe, welcher vertrauensvoll in unser
Haus kommt, dass ihm nun in seiner ?Lehrzeit? von seinem Rudelchef viele
?erlebensnotwendige Fertigkeiten vermittelt werden. Er ist offen daf? die
Regeln in der Familie und drau?n in der Umwelt zu lernen. Es ist die Zeit
in der es eine Verpflichtung ist die Grundlagen f? das Lernen und den
Meutetrieb zu legen. Wer dies vers?mt wird weiterhin einen schwierigen weil
uninteressierten, ja stupiden Hund haben. Die Grundkenntnisse f? das ?Sitz?
und ?Platz?, ebenfalls das ?Steh? und ganz wichtig das ?Bleib? sowie das
?Komm? lassen sich in diesem Alter ganz einfach, spielerisch und
unkompliziert, wie bei allen anderen Rassen, auch dem Do Khyi - J?gsten
vermitteln. Aber dar?er hinaus m?hte, ja will ein Do Khyi - Welpe und
Junghund etwas von uns lernen. Das muss nun nicht eine komplette Agility -
Ausbildung oder dergleichen sein, wer einen Sporthund m?hte sollte sich
eine daf? geeignete Hunderasse suchen. Aber das perfekte Beherrschen des
eigenen Bewegungsapparates beim Klettern, Balancieren oder hindurch Kriechen
sind ?ungen die jeden Do Khyi - J?gsten begeistern, unserer Phantasie sind
dabei keinerlei Grenzen gesetzt. Machen wir ihm das vor so wird er es uns
wesentlich perfekter nachahmen. Er erwartet von uns zu lernen was ?Mein? und
was ?Dein? ist. Ein Rudel ohne feste Grenzen, welche ?ter einmal vom Do
Khyi hinterfragt werden, ist keines. So zeigen Do Khyi welche sich
monatelang an unseren Sachen vergreifen oder gar die Wohnungseinrichtung auf
die ?Hundetauglichkeit? untersuchen - sprich zerst?en -, lediglich ein
fortw?rendes Austesten unserer Qualit?en als Rudelchef. Desgleichen diese
Do Khyi welche es lange Zeit und ?er Wochen und Monate mit der
Stubenreinheit nicht so genau nehmen oder gar nur das traute Heim f?
gewisse ?Gesch?tchen? aufsuchen, es wurde in allen F?len vers?mt bei der
Frage die unvermeidlich immer wieder gestellt werden wird: ?Gilt das heute
auch noch was gestern gegolten hat?? mit Aufmerksamkeit und Konsequenz zu
agieren. Der Grundstock eines ?austestenden? Problemverhaltens kann hiermit
gelegt worden sein.
?Gelegentliche
Spazierg?ge reichen aus? eine Formulierung die den Weg ebnet einen Do Khyi
fast ausschlie?ich nach der Kapitulation der eigenen Erziehungsbem?ungen
sicher und mit gutem Gewissen auf dem eigenen Grundst?k zu verwahren. Ein
Do Khyi f?lt sich als vollwertiges Mitglied der Familie und testet seine
Stellung innerhalb dieser immer wieder einmal, oft unbemerkt aus. Er hat ein
starkes Bed?fnis bei ?seinem Rudel? zu sein, hier in seiner Familie
entwickelt er sich oft zu einem ausgesprochenen Schmuser. Er ist also kein
Hund welchen man im Garten seinen W?hterdienst f? sich alleine verrichten
l?st, um sich lediglich w?rend der F?terung einmal kurz am Tage mit ihm
abzugeben. Ein so gehaltener Do Khyi wird auf kurz oder lang Probleme
machen. Im Gegenteil, hinaus in die Stadt, auf den Wochenmarkt, in den Wald
und auf das Feld muss jeden Tag die gestellte Aufgabe sein, unter Leute,
Kinder und andere Tiere, dies von klein auf. Alles was ein Do Khyi in
seiner gelehrigen Jugendphase mit uns zusammen kennen lernt wird er auch als
Erwachsener gerne akzeptieren. Was hindert uns dem Do Khyi - Welpen seine
ihm eigene ?Spielzeugkiste? zuzugestehen? Alles was er unterwegs interessant
findet und in unseren Augen als Spiel- und Knabberzeug f? ihn ungef?rlich
ist darf dort seinen Platz finden, hier kann er sich gerne und immer wieder
selbst bedienen. Dagegen ist auch unser Kaminholz f? ihn, ebenso wie die
Holzgriffe am Schrank ?Mein? und damit f? den Do Khyi - Youngster eben
tabu. Uneingeschr?kte Erziehungs-Aufmerksamkeit in den ersten Wochen und
Monaten, gepaart mit unnachgiebiger, eindeutiger Konsequenz. Keine Aufgabe
f? nebenbei, aber eine lohnende Besch?tigung mit uns und unserem Do Khyi.
Dies ist der eiserne Grundsatz in allen weiteren Erziehungsfragen, sei es
das Kommen, das Absitzen oder Ablegen. Ruhige klare Anweisungen in aller
Ruhe mit viel Spa? Freude und Konsequenz in der Stimme, leise und
freundliche ?ter einmal abvariierte Anweisungen, unterst?zt von
eindeutigen und klaren, Hilfe gebenden Sichtzeichen. Nicht, dass der Do Khyi
taub w?e aber die Handzeichen erleichtern unsere Anweisungen ganz eindeutig
und machen die Sache f? unseren Do Khyi interessanter. Das Loben bereits in
dem Moment in dem sich unser Youngster bereits in der richtigen Weise in
Bewegung setzt, lockert die ganze Sache f? ihn auf und zeigt ihm bereits im
Ansatz, dass er seine Sache richtig macht. Vor diesem Hintergrund reicht in
vielen F?len eine laute und b?e klingende Stimme um ihn im einen oder
anderen Fall von unerlaubten Aktionen fernzuhalten. Niemals ?ungen die er
bereits richtig und zu unserer Zufriedenheit ausgef?rt hat wegen kleiner
Unkorrektheiten wiederholen, damit verleitet man innerhalb k?zester Zeit
dem Do Khyi die Freude und den Spa?am Lernen und Ausf?ren. Testet er indes
unsere Konsequenz deutlich erkennbar heraus, zum Beispiel wenn er gerade mit
spitzen Z?nen am Stromkabel zieht, so ist es durchaus richtig ihm mit einem
konsequenten Nackengriff oder ?erlegtem Leinenruck im Zusammenhang mit
unserer lauten, tadelnden Stimme klar zu machen, dass wir durchaus nicht
gewillt sind das hinzunehmen. Ein Do Khyi, gut eingebunden in unser
Familienrudel braucht keine ?harte Hand? oder unangemessene H?te, er
braucht aber allemal klare Linien und Vorgaben sowie ebenfalls kleine,
erlaubte Freiheiten - den eisernen Griff im Samthandschuh also. Der Do Khyi
hat wie alle tibetischen Hunde seine Eigenst?digkeit bewahrt, man kann mit
ihm zusammenleben aber man kann ihn nicht beherrschen. H?disch im
absch?zenden Sinne des Wortes ist er nicht und einen blitzschnellen
?Kadavergehorsam? wird er niemals zeigen, seine Erziehung und seinen
Gehorsam erzielen wir nur ?er den ?Kopf? er muss uns eben in jeder Hinsicht
als umsichtiges und gerechtes Rudeloberhaupt akzeptieren. Unsere Reaktionen
und unser Verhalten wird er im Zweifelsfall wieder und wieder testen und
studieren.
Der Do Khyi
entwickelt sich langsam, sowohl k?perlich als auch wesensm?ig. Das Zweite
hat die unbequeme Nebenerscheinung, dass man in der Erziehung eben sehr
lange konsequent und ?erlegt sein muss, bis eine erw?schte Verhaltensweise
wirklich ?drin? ist.
Unerziehbar
ist er jedenfalls nicht und falls es uns gef?lt und wir die n?ige viele
Zeit mitbringen, k?nen wir unserem Do Khyi so ziemlich alles beibringen was
wir m?hten, die F?igkeiten dazu bringt er mit ? nur wir m?sen ebenfalls
die F?igkeit als Rudelf?rer mit unendlich Geduld und Zeit und viel
K?fchen mitbringen. Ob damit beide als Hund/Hundef?rer-Team auf einen
jeden Hundeplatz und zu jedem Ausbilder passen, sei dahingestellt.
Falls wir
diesen Ehrgeiz mit einem Hund gesucht haben, so d?fen wir sicher sein die
falsche Hunderasse gew?lt zu haben. ?Just for fun? ist f? einen Do Khyi
samt Halter die richtige Ausbildungsdevise. Es sei an dieser Stelle der auch
heutzutage in keinem Punkt unaktuelle Kommentar von Stefan D?ler zitiert:
?Der Do Khyi
hat also Charaktereigenschaften, welche der zuk?ftige Besitzer kennen und
in seine eigenen Lebensgewohnheiten integrieren k?nen muss. Falls er dazu
nicht bereit ist oder diese nicht akzeptieren kann, eignet er sich nicht f?
diese Rasse.
So sch? der Hund auch ist, die Sch?heit
allein ist kein Grund sich einen
Do Khyi zu kaufen!?
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